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Nina Hentschel

Nina Hentschel

12. Januar 2022

Ökologische Nachhaltigkeit fördert wirtschaftliche Entwicklung – Ferner Traum oder Realität?

Nina Hentschel über die ökologische Nachhaltigkeit der Wirtschaft

  • Getreu dem Motto: „Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht“ blickte die ganze Menschheit im Oktober und November letzten Jahres gespannt auf die UN-Klimakonferenz, kurz COP26, in Glasgow. Die internationale Konferenz gilt als das wichtigste Entscheidungsgremium der Vereinten Nationen, um sich darauf zu einigen, wie weltweite Maßnahmen zur Lösung der Klimakrise aussehen können. Hauptziel der 197 teilnehmenden Länder ist dabei die Stabilisierung der Treibhausgasemissionen, sowie die Vermeidung gefährlicher Klimaänderungen. Im Rahmen der letzten Konferenz wurden sich auf die Stärkung des 1,5-Grad-Ziels geeinigt, sowie eine Positionierung gegen klimaschädliche Kohle erreicht. Kohle und andere fossile Energieträger wurden somit zum Auslaufmodell erklärt. Aber warum ist dieser Trend wichtig und richtig? Die weltweite CO2-Emission, welche in direktem Zusammenhang mit der Entwicklung unseres Klimas steht, wird in großen Teilen durch die Elektrizitäts- und Wärmeerzeugung, sowie Transport und Industrie emittiert.  Dies vornehmlich durch die unmittelbare Verarbeitung großer Mengen an fossilen Energieträgern wie Kohle, Erdgas oder Erdöl. Ergo sind Reduktionen und Innovationen in diesem Bereich eine logische Konsequenz im Sinne des Klimaschutzes.

    Im Rahmen dieser Gesichtspunkte und der stetig steigenden Relevanz zum Schutze unserer Umwelt und unseres Klimas stellen sich also Fragen wie:

    • Kann ökologische Nachhaltigkeit wirtschaftliche Entwicklung fördern und kann somit eine Symbiose zwischen den beiden „Kontrahenten“ entstehen?
    • Kann Umweltschutz nur durch Beschränkungen erreicht werden?

    Die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit gewinnen in den letzten Jahren und Jahrzehnten glücklicherweise immer mehr an Bedeutung und rücken immer mehr in das Bewusstsein der Menschen und somit auch in das Bewusstsein der Unternehmen.
    Bezieht man sich beispielsweise auf die Gründe verschiedener Unternehmen ihren Einkauf an Nachhaltigkeitskriterien auszurichten, so zeigt sich nach einer Studie des Bundesverbands für Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) aus dem Jahr 2015, dass schon zu diesem Zeitpunkt 78% der Unternehmen aufgrund von Kundenanforderungen auf Nachhaltigkeitskriterien im Einkauf achteten. Andererseits ist mit 77% auch die Unternehmensphilosophie und somit die persönliche Einstellung der Unternehmen ein wichtiger Aspekt für Nachhaltigkeit. Als wichtigstes Kriterium den Einkauf an Nachhaltigkeitskriterien auszurichten, gilt jedoch mit 83% das wirtschaftliche Kalkül. Dementsprechend scheint die Entscheidung für nachhaltigen Einkauf aus einer Mischung aus intrinsischer und extrinsischer Motivation zu entstehen, die sich sowohl im unternehmerischen Erfolg als auch in Bezug auf das Wohl unserer Welt, positiv abzeichnet.

    Diese Symbiose zeichnet sich auch in anderen Bereichen ab. Bezieht man sich beispielsweise auf die Start-up Branche, so zeigt sich, dass Start-ups, die sich durch einen umweltfreundlichen Produktionsprozess auszeichnen, länger am Markt bestehen als ihre Konkurrenten und dies auch, wenn andere Störfaktoren berücksichtigt werden. Insgesamt kamen die Wissenschaftler Riccardo Gianluigi Serio et al. auf die Schätzung, dass sich ein grünes, innovatives Start-up mit mehr als doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit am Markt etabliert als ein „nicht-grünes“ Start-up, was vor allem bei einer Quote von über 80% scheiternden Start-Ups überaus beachtenswert ist.

    Auch im Bereich der Anlagen zeigt sich ein eindeutiger Nachhaltigkeitstrend mit guten Erfolgschancen. Das Volumen nachhaltiger Anlagen von Privatinvestoren versechsfachte sich, laut Forum nachhaltiger Geldanlagen, in Deutschland von 2012 bis 2020. Im Bereich der institutionellen Investoren liegt dieser Wert sogar noch höher. Dies begründet sich vor allem in den erfolgsversprechenden Zahlen dieser Anlagen, denn die ESG-Indizes entwickeln sich, durch ein geringeres unsystematisches Risiko, deutlich besser als die Parent-Indizes.

    Alles in allem scheinen Nachhaltigkeitsgedanken in unserem wirtschaftlichen Handeln positiven Einfluss auf die Zukunft, die Umwelt und den unternehmerischen Erfolg zu haben, sodass wir alle Gründer:innen, Unternehmer:innen und jegliche Personen, welche in der Position sind etwas zu bewirken, dazu ermutigen wollen, go green! Traut Euch für Eure Werte einzustehen, setzt Euch für unsere Umwelt und Zukunft ein und macht die Welt ein wenig nachhaltiger, denn damit bewirkt Ihr nicht nur für unsere Welt, sondern auch für Euer Business etwas Gutes!